78-76 Erfolg in Thüringen
Die Vorzeichen für die schwere Auswärtspartie bei den Basketball Löwen Erfurt standen wie zuletzt unter keinem guten Stern. Aufgrund mehrerer Ausfälle konnten die Gelbhemden mit lediglich acht einsatzfähigen Spielern beim Tabellenfünften antreten. Die Gastgeber, die neben einem starken Kader mit Uvis Helmanis auch einen Toptrainer an der Seitenlinie haben, waren also haushoher Favorit in diesem Match.
Fischer und Knox treffsicher - 17-jähriger Jukic mit tollem Spiel – Guy Landry Edi nicht zu stoppen
Doch bereits zu Beginn der Partie zeigten die Tropics, dass Sie sich im Löwenkäfig nicht kampflos aufgeben wollen und kämpften von der ersten Minute an mit allen Mitteln, die sie noch zur Verfügung haben. Vor allem am offensiven Brett konnten Fynn Fischer und Bernhard Benke in der ersten Halbzeit immer wieder zweite Chance für Ihr Team sichern. Neben Punkten von Fischer, der sich gekonnt in der Zone durchsetzen konnten, war es vor allem ein treffsicherer Omari Knox der Punkte auf das Scoreboard brachte. Als der erst 17-jährige Mateo Jukic in die Partie kam und einen herzerfrischenden Auftritt auf das Parkett brachte, ging nochmal ein Schub durch die Mannschaft. Der junge Aufbauspieler brachte zusammen mit Phillip Bode viel Energie ins Spiel, holte mehrere Offensivrebounds und blockte den US-Boy Tyseem Lyles spektakulär beim Wurfversuch. Spätestens ab dieser Defensivaktion witterten die Gelbhemden die Chance im Löwenkäfig zu bestehen. In der Defense brachte man die Gastgeber mit wechselnden Verteidigungen aus dem Konzept. Doch Topspieler Guy Landry Edi zeigte seine ganze Klasse und traf schwierige Würfe. Obwohl die Verteidigung gut stand, markierte der Kapitän der Nationalmannschaft der Elfenbeinküste 17 Zähler in den ersten 20 Minuten. Trotz guter Leistung lagen die Kyberg-Riesen zur Halbzeit mit 35-39 zurück.
Kögler dreht nach der Halbzeit so richtig auf
Nach der Halbzeit waren die Tropics zuerst am Drücker. Das Big-Man Trio Zeis, Benke und Fischer machte in der Zone einen exzellenten Job gegen Edi und Noah Kandem. In der Offense war es zuerst Moritz Noeres der Gefahr ausstrahlte und die ersten fünf Punkte im dritten Viertel erzielte. Doch es war Janosch Kögler, der immer mehr das Heft in die Hand nahm, und von nun an zu keinem Zeitpunkt mehr von der Erfurter Verteidigung zu stoppen war. Mit tollem Teambasketball setzte sich Oberhaching bis zum Viertel mit 55-62 erstmals leicht ab.
Benke,Fischer und Zeis ausgefoult – Herzschlagfinale mit fünf Guards
Im Schlussviertel konnte die Gelbhemden Ihren Vorsprung vorerst noch behaupten. Doch die Sorgenfalten von Trainer Mario Matic wurden von Minute zu Minute größer. Einerseits drehten die Gastgeber nun richtig auf, anderseits zollte man nun der kurzen Rotation Tribut und die Kräfte schwanden. Als alle Oberhachinger Big Man nun in Foultrouble waren konnte man auch in der Abwehr nicht mehr richtig zupacken. Erfurt drehte das Spiel und ging in Führung. Nach und nach mussten Zeis, Benke und Fischer nun mit fünf persönlichen Fouls auf die Bank. Die Riethsporthalle glich nun einem Colloseum in dem die Löwen ihren machtlosen Gegner aufzufressen schienen. Doch Oberhaching kämpfte nun wie besessen. Die überlegenen großen Spieler von Uvis Helmanis wurden nun bei Ballbesitz teilweise getrippelt und im Kampf um den Rebound hielt die Small Ball Aufstellung der Tropics mit den letzten Kräften dagegen. Als Janosch Kögler mit einem schweren Korbleger auf 78-76 erhöhte brauchten die Oberhaching bei vier Sekunden Restspielzeit unbedingt einen Stop in der Verteidigung. Denn in einer möglichen Verlängerung wären die fünf verbliebenen Tropics ohne Chance gewesen. Die Tropics überraschten die Basketball Löwen mit Umstellung der Verteidigung und der letzte Wurf der Gastgeber verfehlt klar das Ziel. Der Jubel der Oberhachinger kannte keine Grenzen. Mit einer kämpferisch unfassbaren Leistung gelingt der lang ersehnte Befreiungsschlag.
Bereits kommenden Samstag kommt es in der Grundschule Oberhaching zum nächsten Endspiel für die Tropics. Zu Gast sind die zuletzt sehr starken Coburger, die ebenfalls noch um den Einzug in die Playoffs kämpfen.
Mario Matic :” Sicherlich haben wir davon profitiert, dass Erfurt nach einer Woche Spielpause nicht wie gewohnt Ihr starkes Offensivspiel aufbauen konnte. Florian Gut und Uvis Helmanis machen einen tollen Job hier. In den Playoffs werden die Löwen brandgefährlich sein. Wir hatten Heute am Ende das nötige Glück, dass uns in den letzten Woche gefehlt hat. Ich bin sehr stolz wie wir zusammengehalten haben als Mannschaft und dass wir wirklich 40 Minuten alles reingeworfen haben, was möglich war. Nun müssen wir unbedingt am Samstag gegen Coburg nachlegen.”
Punkte : Kögler 31, Knox 18, Fischer 15, Noeres 5, Zeis 3, Benke 2, Bode 2, Jukic 2